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Bernhard Schlink: Das späte Leben

Eigentlich ist das die Sorte von Horrornachricht, die keiner von uns hören möchte: Der Arzt eröffnet einem, dass man unheilbar an Krebs erkrankt ist und nur noch ein halbes Jahr zu leben hat. Dies geschieht Martin, der Hauptperson dieses Romans. Der gutsituierte, pensionierte Professor ist 76 Jahre alt und hat ein erfülltes Leben gehabt. Wären da nicht seine deutlich jüngere Frau Ulla und sein sechsjähriger Sohn David, der sein Augenstern ist, so bräuchte Martin sich keine großen Gedanken um das Leben nach seinem Tod zu machen. So aber stellt er Pläne an und versucht, Dinge zu regeln und letzte Probleme zu lösen, erlebt dabei auch viele Überraschungen.

Erfreulicherweise erspart Bernhard Schlink der Leserschaft Details der schrecklichen Krankheit, sondern konzentriert sich auf die liebevollen Beziehungen in der kleinen Familie. Es ist ein sehr warmherziger und gefühlvoller Roman, der zeigt, wie es mithilfe von viel Liebe und Empathie gelingen kann, sich würdevoll nach und nach aus dem Leben zu verabschieden.

Claudia Rosenberger für das Büchereiteam