Als ich Maria war
Rezension
Ein Mädchen ist bedingt durch Umzug neu und fremd in einer Klasse, die für Weihnachten das Krippenspiel einübt. Lehrer Hanke hat bestimmt, dass sie ein Schaf spielen soll. Dabei wünscht sie sich sehnlich, die Maria zu spielen, aber die spielt Brigitte mit den langen Haaren. Als diese überraschend erkrankt, darf das Mädchen einspringen und zeigen, wie gut sie die Maria spielen kann. Erst nach rund 2/3 des Buches wird deutlich, dass das Mädchen dunkelhäutig ist, denn sie ist auf den doppelseitigen Illustrationen immer von hinten und oft mit Mütze zu sehen. Sowohl der Text von Jutta Richter ganz aus der Sicht des Mädchens, als auch die Bilder im typischen Stil von Jacky Gleich muten seltsam zeitlos an. Der bräunliche Grundton der Illustrationen wirkt wie das Sepia von alten Fotos und verstärkt den Eindruck, dass dies alles vor vielen Jahren tatsächlich so geschehen ist. Ein Bilderbuch mit einer überraschenden Wendung, das zum Nachdenken anregt. Wärmstens empfohlen als Gegengewicht zu all den eher süßlichen Weihnachtsbüchern!
Personen: Richter, Jutta
Weihnachten
Richter, Jutta:
Als ich Maria war / Jutta Richter. Jacky Gleich. - München : Hanser, 2010. - [16] Bl. : überw. Ill. (farb.) ; 23 x 29 cm
ISBN 978-3-446-23591-5 fest g.b.
Weihnachten - SLK0 - SLK3