Brandt, Lars
Andenken
Sachlit. Erw


Rezension

Aus den Biografien Willy Brandts (z.B. P. Merseburger, zuletzt BA 8/04) wissen wir von den Gegensätzen zwischen der politischen Wirkung und den charakterlichen Widersprüchen, seine Scheu vor persönlicher Nähe. Das schmale Bändchen, das sein Sohn Lars über den Vater geschrieben hat, differenziert und reflektiert das Erscheinungsbild des Vaters auf höchst subtile Weise. Lars erinnert sich nach dem Tod des Vaters - der liegt über 10 Jahre zurück - an sein Zusammensein mit ihm während der Kindheit und Jugend in knappen, eindrucksvollen, literarisch anspruchsvollen Skizzen. Die fast zwanghaft anmutende Neigung Willy Brandts, Distanz zu halten, machte auch im Verhältnis zur Familie nicht Halt. Nur ab und an kommt Nähe zwischen Vater und Sohn Lars auf, der ihm von allen Kindern noch am nächsten zu stehen scheint. Für Lars kostbare Augenblicke, deren er sich im Nachhinein versichern will. Daneben aber auch Momente der nie verarbeitenden Fremdheit und Enttäuschung. Es gibt kein anderes Zeugnis über Willy Brandt, das so in die geheimnisvolle Komplexität einzudringen vermag wie das des sich erinnernden Sohnes. (1)

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Personen: Brandt, Lars

Schlagwörter: Brandt, Willy BRANDT, LA

GESCH 447 BRA 9

Brandt, Lars:
Andenken / Lars Brandt. - München [u.a.] : Hanser, 2006. - 155 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-20710-3 fest geb. : EUR 15.90

Zugangsnummer: 65906015260
GESCH 447 BRA 9 - Sachlit. Erw