Rezension
Der 29-jährige Tokioter Tsuneo lebt ein ziemlich desillusioniertes Leben. Als Mitarbeiter der Ausländerbehörde führt er Razzien gegen illegale Einwanderer durch - wobei er nicht selten Mitleid mit den Menschen empfindet, die er festnimmt. Privat hat er sich dagegen entschlossen, eine arrangierte Ehe einzugehen. Eines Tages nun wird er mitten in einer Verfolgungsjagd von einem unerklärlichen Glücksgefühlssturm überwältigt, und in der folgenden Nacht übermannt ihn in ähnlicher Weise ein Sturm der Kälte und Traurigkeit. Er erkennt, dass diese Gefühle nicht seine eigenen sind, und tatsächlich spricht ihn dann eine Stimme an, eine Frau, die auf telepathisch-übersinnlichem Wege Kontakt zu ihm hergestellt hat. Schon bald zeigt sich, dass dieser Kontakt Tsuneos Leben aus den Fugen hebt. Er möchte die Frau kennenlernen und erzählt ihr von einem verstörenden Kapitel seiner Lebensgeschichte. Wieder ein ebenso spannender wie feinfühlig erzählter fantastischer Roman (siehe zuletzt BA 7/07; BA 7/08), der zu keinem Zeitpunkt irgendwie ins Kitschige oder Lächerliche abgleitet. Sehr lesenswert, breit empfohlen.
Personen: Yamada, Taichi
YAMA
Yamada, Taichi:
Auf der Suche nach einer fernen Stimme : Roman / Taichi Yamada. - Dt. Erstveröff., Taschenbuchausg., 1. Aufl. - München : Goldmann, 2010. - 184 S. ; 19 cm. - (Goldmann ; 47397)
Einheitssacht.: Toku no koe wo sagashite
ISBN 978-3-442-47397-7 kt. : EUR 7.99
YAMA - sch. Lit.Erw