Houellebecq, Michel
Ausweitung der Kampfzone Roman
sch. Lit.Erw


Rezension

Für den Ich-Erzähler des Romans, einen Programmierer, bedeutet Liberalismus sowohl im Wirtschafts- als auch im Sexualleben "die Ausweitung der Kampfzone", in der der Stärkere stets gewinnt. Sein Kollege, mit dem er in die Provinz geschickt wird, um Angestellte des Landwirtschaftsministeriums in der Anwendung einer neuen Software zu schulen, stellt für ihn den typischen Verlierer dieses Kampfes dar. Obwohl ständig hinter Frauen her, gesteht er, daß er noch nie mit einer Frau intim geworden ist, doch auch der Erzähler gehört nicht zu den Gewinnern. Am Ende, nach einem Aufenthalt in einer psychiatrischen Anstalt, wird ihm klar, daß er sein Lebensziel verfehlt hat. Es ist ein trostloser Arbeitsalltag, von dem der Autor lakonisch berichtet, voller Rivalitäten zwischen den Kollegen, Feiern mit geheuchelter Freundlichkeit, inkompetenten Chefs und schalen Büroflirts, eine kalte, "ganz normale" Welt ohne menschliche Wärme. Beeindruckend, gut geschrieben, könnte auch hierzulande zum Kultbuch avancieren.


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Personen: Houellebecq, Michel

HOUE

Houellebecq, Michel:
Ausweitung der Kampfzone : Roman / Michel Houellebecq. - Berlin : Wagenbach, 1999. - 154 S.
Einheitssacht.: Extension du domaine de la lutte . - Aus dem Engl. übers.
ISBN 978-3-8031-3140-9 fest geb. : 32,00 + f

Zugangsnummer: 65999014066
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