Rezension
Gabriela McKenzie, Büroleiterin einer New Yorker Investmentfirma, ist erschüttert, als sie von der Polizei verhört wird, weil ihr Chef wegen krimineller Machenschaften verhaftet werden soll und Hals über Kopf das Land verlassen hat. Schlimmer noch: Ein Unbekannter, der ihre Tochter entführt hat, verlangt von ihr binnen 24 Stunden ein Lösegeld und die Aushändigung einer mysteriösen "Oktoberliste" aus dem Büro des Geflohenen. Einzig erfreulich für Gabriela ist, dass der smarte Geschäftsmann Daniel Reardon, den sie Tags getroffen hat, ihr seine Hilfe als Spezialist für Entführungen anbietet. Doch nichts ist, wie es scheint. Nach dem Modell einer "gebrochenen Zeitschiene" gelingt Deaver mit dem rückwärts erzählten Thriller ein ungewöhnlicher Kriminalroman, dessen Erzählweise eine besondere Vorstellungskraft und höhere Frustationsschwelle verlangt, tappt man doch sehr lange - wie einige Protagonisten - wie blind im Dunkeln. Ein durchaus faszinierendes Krimi-Experiment, das vielleicht nicht alle Deaver-Fans überzeugen wird. Ausleihträchtige Spannungsware für alle (vgl. zuletzt "Todeszimmer", ID-A 33/14).
Personen: Deaver, Jeffery
Standort: SL
DEAV
Deaver, Jeffery:
Blinder Feind : ein rückwärts erzählter Thriller / Jeffery Deaver. - Dt. Erstausg., Taschenbuchausg., 1. Aufl. - München : Blanvalet, 2015. - 381 S. : Ill. ; 19 cm. - (Blanvalet ; 38407)
Einheitssacht.: ¬The¬ October list
ISBN 978-3-442-38407-5 kt. : EUR 9.99
DEAV - sch. Lit.Erw