Rezension
Vientiane, die Hauptstadt von Laos, 1977: Dr. Siri Paiboun muss trotz seiner 73 oder 74 Jahre - so genau weiß er es nicht - als einziger Leichenbeschauer des ganzen Landes arbeiten. Zum Team des rüstigen Arztes, der wider Willen im Kontakt zu zahlreichen Geistwesen steht, gehört die resolute junge Krankenschwester Dtui und Herr Geung, sein Assistent mit Down-Syndrom. Auch in seinem 4. Fall (zuletzt "Totentanz für Dr. Siri", BA 8/10) erweist sich der unspektakuläre Verkehrsunfall, bei dem ein blinder Zahnarzt ums Leben kommt, nach genauerer Untersuchung als Bedrohung für die noch junge Volksrepublik. Siri entdeckt einen mit Geheimtinte geschriebenen Brief, der eine verschlüsselte Nachricht enthält. Gemeinsam mit seinem Freund, dem ebenso alten wie skurrilen Parteifunktionär Civilai, dem regimekritischen Polizisten Phosy und Dtui versucht er eine Verschwörung aufzudecken. Der in Thailand lebende englische Autor liefert wieder einen farbenprächtigen, ungemein vergnüglichen Krimi ab, bei dem trotz vieler Hintergrundinformationen die Spannung nicht zu kurz kommt. Weiterhin sehr gern empfohlen.
Personen: Cotterill, Colin
COTT
Cotterill, Colin:
Briefe an einen Blinden : Dr. Siri ermittelt ; Roman / Colin Cotterill. - Dt. Erstveröff., 1. Aufl. - München : Manhattan, 2011. - 313 S. ; 20 cm
Einheitssacht.: Anarchy and old dogs
ISBN 978-3-442-54680-0 fest geb. : EUR 17.99
COTT - sch. Lit.Erw