Rezension
In einer beklemmenden Geschichte erzählt die Schülerin Carmen, wie sie von einem Unbekannten mit E-Mails gemobbt wird. Er beschimpft, verhöhnt, bedroht und verunglimpft sie mit Worten und manipulierten Fotos, zuletzt sogar in einem öffentlichen Forum, wo andere dann noch ihre Kommentare dazugeben. Erst glaubt sie an einen Scherz, dann wird sie unsicher, ängstigt sich und schämt sich zugleich. Sie geht nicht mehr zur Schule, aus deren Umfeld der Täter vermutlich kommt, wird krank. Aus Scham mag sie sich niemandem anvertrauen. Doch als der Täter sie schließlich durch Fotos der Tierquälerei bezichtigt, sie, die jede freie Minute im Tierheim aushilft, wird sie aktiv und sucht Hilfe. Die Schilderung dieser schlimmen Erfahrung, die sich eher wie eine Reportage als wie ein Roman liest, so lebensnah wirkt sie, ist ungeheuer beeindruckend. Die neue infame und feige Art des Mobbings ist heute offenbar sehr häufig. Die Autorin, selbst im sozialpädagogischen Bereich tätig, schrieb u.a. schon über Gewalt (vgl. BA 8/09) und gibt im Anhang Adressen für Hilfesuchende an. Besonders für Schulbibliotheken empfohlen.
Personen: Clay, Susanne
CLAY
Clay, Susanne:
Cybermob : Mobbing im Internnet ; [Roman] / Susanne Clay. - Orig.-Ausg., 1. Aufl. - Würzburg : Arena, 2010. - 246 S. ; 19 cm. - (Arena-Taschenbuch ; 2749 : Life)
ISBN 978-3-401-02749-4 kt. : EUR 6.95
CLAY - Jugendroman