Rezension
Im 9. Jahrhundert n. Chr. werden die Küsten Nordeuropas häufig von den Wikingern überfallen, die unter der Bevölkerung ein Blutbad anrichten. Der Scriptor Agrippa, ein Benediktinermönch, erzählt am Ende seines Lebens die Geschichte des von den Wikingern nach einem Raubzug zurückgelassenen schwer verwundeten Knaben Heitu, der in einem sächsischen Dorf aufwächst. Bei einem erneuten Wikingerüberfall etwa 20 Jahre später werden seine Frau getötet und die Töchter als Sklavinnen geraubt. Heitu selbst stirbt daraufhin durch eigene Hand. Nur sein Sohn Herward, ein starker junger Mann, bleibt unversehrt. Er bricht auf nach Haithabu, der mächtigen Wikingerstadt, um seine Familie zu rächen. Mit ihm reist der Erzähler dieser Geschichte, der wegen seiner Verfehlungen gegen das Keuschheitsgebot von seinem Bischof zur Mission der Wikinger gedrängt wird. Das Buch Haithabu ist ein spannender, ausgezeichnet lesbarer Roman, der ein realistisches Bild der in jener Zeit bestehenden barbarischen Verhältnisse zeigt und die fiktive Geschichte hervorragend in die frühmittelalterliche Zeit einbaut. Sehr empfehlenswert. (Bespr. der Orig.-Ausg. BA 10/97)
Personen: Lieckfeld, Claus-Peter
LIEC
Lieckfeld, Claus-Peter:
¬Das¬ Buch Haithabu : die Aufzeichnungen eines Mönchs aus der Wikingerzeit ; Roman / Claus-Peter Lieckfeld. - Einmalige Sonderausg. - München : Goldmann, 2001. - 443 S. : Kt. ; 19 cm. - (Goldmann ; 45186)
ISBN 978-3-442-45186-9 kt. : EUR 8.50
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