Rezension
Die 84-jährige Anna Florin glaubt, ihren Augen nicht zu trauen, als sie im Hamburger Alsterpavillon einen alten Mann erkennt, der angeblich seit Jahrzehnten tot ist. Kurze Zeit später findet man Anna erfroren am Leuchtturm in Hamburg-Wilhelmsburg. Der 36-jährige Bestatter Theo Matthies, der eigentlich Arzt ist, erkennt, dass sie ermordet wurde und ermittelt auf eigene Faust. Gute Freunde und die Journalistin Hanna helfen ihm. Christiane Fux, ebenfalls Journalistin und Krimispiel-Schreiberin, befasst sich in ihrem 1. Kriminalroman mit Euthanasie (vgl. auch Philip Sington: BA 9/10) und Hirnforschung an behinderten Kindern im Nationalsozialismus. Auf der Ebene der Gegenwart beschreibt sie originell und empathisch, was aus den Menschen von damals geworden ist. Humorvolle Elemente wechseln sich mit einem lakonischen Tonfall ab. Der Erzählfluss ist angenehm langsam und zieht einen bis zum Ende in den Bann. Der Leser kann Hanseatenluft schnuppern und sich mit Tod und Lebenswerk von Menschen auseinandersetzen. Vielschichtig, tiefgründig, bedeutsames Thema, für alle Bibliotheken ein Muss.
Personen: Fux, Christiane
FUX
Fux, Christiane:
¬Das¬ letzte Geleit : Kriminalroman / Christiane Fux. - Orig.-Ausg. - München [u.a.] : Piper, 2012. - 301 S. ; 19 cm. - (Piper ; 7396)
ISBN 978-3-492-27396-1 kt. : EUR 9.99
FUX - sch. Lit.Erw