Rezension
Der 2. Roman (s.a. BA 1/95) der von den Indianern Alaskas abstammenden Autorin führt den Leser in die rauhe, vom Überlebenskampf beherrschte Welt seiner Ureinwohner. Jutthunvaa', das eigenwillige Vogelmädchen, macht sich an dem Tag, an dem ein Ehemann für sie gefunden werden soll, auf dem Weg in die Freiheit. Sie wird von einem feindlichen Stamm entführt und vergewaltigt. Ihr Sohn, den sie zur Welt bringt, darf nicht von ihr erzogen werden. Ihre Brüder, die seit Jahren nach ihr suchen, werden gefangengenommen und geköpft. Sie rächt sich grausam, indem sie alle Bewohner des Lagers tötet, und flieht erneut, um als "Verrückte Frau" einsam am Fluß zu leben. Daagoo, ein Jäger, streift auf der Suche nach dem Sonnenland durch die unwirtliche Weiten. Ihrer beider Wege kreuzen sich. Wallis' legendenhafter, doch auch gewaltreicher Roman gibt einen anschaulichen Einblick in die fremdländische Kultur, Sprache und Identität eines Landes, in dem Indianer und Eskimos eine offenkundig lange Feindschaft verbindet. Bei Bedarf nach Indianerliteratur ab Mittelstadtbibliotheken möglich.
Personen: Wallis, Velma
WALL
Wallis, Velma:
¬Das Vogelmädchen und der Mann, der der Sonne folgte : Roman / Velma Wallis. - München [u.a.] : Diana-Verl., 1997. - 219 S. : Ill. ; 21 cm
Einheitssacht.: Bird girl and the man who followed the sun
ISBN 978-3-8284-0004-7 fest geb. : 32,00 + F
WALL - sch. Lit.Erw