Rezension
Nach seinem 1. zeitgeschichtlichen Kriminalroman "Wie ein Tier" (BA 7/95), der über den Berliner S-Bahn Mörder von 1940/41 handelt, legt der Autor nun einen packenden Genretitel vor, der auf dem wahren Fall der Elisabeth Kusian, deren Mordserie das geteilte Berlin der Nachkriegszeit erschütterte, basiert. Als Krankenschwester hat sie, während des Krieges und auch danach, vielen Menschen geholfen. Doch die geschiedene Frau, Mutter dreier Kinder, die aufgrund einer Kriegsverletzung drogenabhängig ist, gerät in finanzielle Schwierigkeiten. Aus der aufopfernden Schwester wird ein mordender kalter Engel, der seinen Opfern im Westen der Stadt auflauert, sie zerstückelt, und die Leichenteile dann im Ostteil Berlins versteckt. Die Ermittlungen der Kripo beider Besatzungszonen sind von Misstrauen und Animosität geprägt. Ein lesenswerter, minutiös recherchierter Spannungsroman, in welchem der Autor ein realistisches Bild vom Leben in der geteilten Stadt zeichnet. Sehr empfohlen.
Personen: Bosetzky, Horst
BOSE
Bosetzky, Horst:
¬Der¬ kalte Engel : dokumentarischer Kriminalroman aus dem Nachkriegs-Berlin / Horst Bosetzky. - Orig.-Ausg., 1. Aufl. - Berlin : Jaron, 2002. - 366 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-89773-051-9 fest geb. : EUR 22.90
BOSE - sch. Lit.Erw