Rezension
Es ist keineswegs nur eine schlichte Reiseschilderung, die der britische Sachbuchautor und langjährige Korrespondent des "Guardian" hier vorlegt. Der Jangtse spielte in jeder Epoche des Reiches der Mitte eine Rolle, und so sollte der Verlauf der Reise zugleich auch eine Reise in seine Geschichte und in die Chinas werden. Winchester ist ungemein belesen, kenntnisreich und sprachkundig, und er widersteht kaum je der Versuchung, einen Begriff oder ein Stichwort mit einer Kette von gedanklichen Weiterungen zu verbinden und eine Fülle von faktischen Assoziationen zu entfalten, die aber doch immer irgendwo beim Hauptthema bleiben. Dank des blendend formulierenden, mißreissenden Erzählstils des Autors (und wohl auch der Fähigkeiten des Übersetzers) ist dies aber nicht im geringsten ermüdend. Der (möglichst einschlägig vorgebildete) Leser genießt das angelsächsische leichte Understatement und die sanfte Ironie dieses brillanten Geschichte- und Geschichtenbuches, er wird zugleich glänzend unterhalten und bereichert sein Wissen. (2)
Personen: Winchester, Simon
ERD 744 W
Winchester, Simon:
¬Der wilde Strom : eine Reise auf dem Jangtse / Simon Winchester. - 1. Aufl. - München : Knaus, 2000. - 474 S. : Kt. ; 23 cm
Einheitssacht.: ¬The river at the centre of the world
ISBN 978-3-8135-0136-0 fest geb. : DM 48.00 + f
ERD 744 - Sachlit. Erw