Rezension
Juri Rytchëu (1930 - 2008) stammte von der Halbinsel Tschukotka im Nordosten Sibiriens und gehörte dem Volk der Tschuktschen an. Sein Vater war Jäger; er selbst wurde Schriftsteller und setzte seinem Volk eine Reihe eindrucksvoller, authentischer literarischer Denkmäler. Diese märchenhafte Geschichte schrieb er kurz nach dem Tod seiner Frau, die seine große Liebe war. Sie handelt von 2 heranwachsenden Tschutschuken, die Gatle und Lollo heißen und schon früh erkennen, welcher Teil ihres Körpers ihnen am wichtigsten ist. Und als sie ihn endlich zur Lustgewinnung einsetzen können, ist keine Frau in der Tundra mehr sicher vor ihnen. Als weder mahnende Worte noch eine rasch anberaumte Hochzeit helfen, erteilt ihnen der Schamane eine Lektion und lässt sie auf die Größe eines kleinen Fingergliedes schrumpfen ... Ein Hommage an die wahre Liebe zwischen Mann und Frau und an das Volk der Tschuktschen und ihre natürliche Lebensweise. Wunderbar leicht und anschaulich geschrieben; ein kleines Meisterwerk. Neben "Alphabet meines Lebens" (BA 6/10) ab mittleren Bibliotheken empfohlen.
Personen: Rytcheu, Jurij S.
RYTC
Rytcheu, Jurij S.:
¬Die¬ Frau am See : ein Liebesmärchen aus der Tundra / Juri Rytchëu. - Erstveröff. - Zürich : Unionsverlag, 2011. - 124 S. ; 18 cm
Einheitssacht.: Nepodwischnoje solnze
ISBN 978-3-293-00430-6 fest geb. : EUR 12.90
RYTC - sch. Lit.Erw