Riemann, Erika
Die Schleife an Stalins Bart ein Mädchenstreich, acht Jahre Haft und die Zeit danach
Sachlit. Erw


Rezension

Unfassbar, die Folgen des Mädchenstreichs, dem Porträt Stalins ein Schleifchen aus Lippenstift zu verpassen: 8 Jahre Haft, die Jahre zwischen 15 und 23 eine Odyssee durch verschiedene Lager, von Gefängnis zu Gefängnis, ohne Kontakt nach außen, begleitet von Hunger, Kälte, Ungeziefer, Selbstmordversuchen, Krankheiten, sogar einer Blinddarmoperation ohne Betäubung. Zwar verschafft die Angst der Aufseher vor zu hohen Sterbequoten ab und zu einige Erleichterungen, doch unbeschreiblich ihre Demütigungen und Quälereien der Gefangenen. 1954 die Entlassung: Der jüngste Bruder kennt sie nicht mehr, die kleine Schwester ist schon Mutter, sie selbst verstört, "verkrüppelt innen drin". Zwei Ehen, drei Kinder, doch kein Vergessen. Schonungslos selbstkritisch offenbart sie ihr Versagen, zur Ruhe zu kommen, Fuß zu fassen ("Als Mutter bin ich eine sehr fragwürdige Erscheinung"). Ihr mit einer Ko-Autorin verfasster eindringlicher Text spricht für sich, braucht keine Werbeworte: (2).


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Personen: Riemann, Erika

Schlagwörter: DEUTSCHLAN WEIBLICHE ERLEBNISBE Geschichte 1946-1954

ALLG 235 RIE

Riemann, Erika:
¬Die¬ Schleife an Stalins Bart : ein Mädchenstreich, acht Jahre Haft und die Zeit danach / Erika Riemann mit Claudia Hoffmann. - Hamburg : Hoffmann und Campe, 2002. - 253 S. : Ill. ; 21 cm
ISBN 978-3-455-09377-3 fest geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 80603055807
ALLG 235 RIE - Sachlit. Erw