Rezension
Der Autor, geboren 1926 in Berlin, emeritierter Professor für Wirtschaftswissenschaft, emigrierte mit seiner Familie aufgrund der Judenverfolgung während der Nazi-Zeit in die USA. Die Vorfahren stammten aus Rawicz (Polen); von dort zogen 4 Brüder nach Berlin, studierten Medizin und begründeten eine berühmte Ärztedynastie. Einer von ihnen, Wolfgang Strassmann wurde 1848 Revolutionär, später Stadtverordneter und der 1. jüdische Vorsitzende der Berliner Stadtverordnetenversammlung. Paul Ferdinand Strassmann, Angehöriger der nächsten Generation, gründete 1909 eine bekannte Frauenklinik in Berlin, die er 1936, auf Druck der Nazis, verkaufen musste. 2 Jahre später starb er. Seine Frau und die erwachsenen Kindern konnten in die USA und die Schweiz emigrieren. Andere Familienmitglieder wurden ermordet oder überlebten im Untergrund. Eine gut recherchiertes, anschaulich geschriebenes Buch, das viel mehr ist als eine Familiengeschichte. Die Strassmanns stehen exemplarische für die Geschichte des sozialen Aufstiegs und der Assimilation des deutschen Judentums, die mit Verfolgung, Emigration und Mord endete. (2)
Personen: Strassmann, Wolfgang Paul
ALLG 235 STRA
Strassmann, Wolfgang Paul:
¬Die¬ Strassmanns : Schicksale einer deutsch-jüdischen Familie über zwei Jahrhunderte / Wolfgang Paul Strassmann. - Frankfurt [u.a.] : Campus-Verl., 2006. - 375 S. : zahlr. Ill. ; 24 cm. - Aus dem Engl. übers.
ISBN 978-3-593-38034-6 fest geb. : EUR 24.90
ALLG 235 STRA - Sachlit. Erw