Obreht, Téa
Die Tigerfrau Roman
sch. Lit.Erw


Rezension

Der Debütroman der gerade einmal 25-jährigen, in den USA lebenden Belgraderin wird in ihrer neuen Heimat als Sensation und literarische Entdeckung gefeiert (Orange Prize for Fiction 2011). Es gelingt der Autorin, die schreckensvollen Ereignisse ihres im 20. Jahrhundert immer wieder gebeutelten Herkunftslandes Jugoslawien auf ihre ganz eigene Weise sichtbar zu machen. Nicht Geografie und Zeit, nicht die exakte Realität sind dabei wichtig, sondern Geschichten, Mythen, Legenden wie sie der Großvater, der als Kind schon den 2. Weltkrieg erlebt hat, seiner Enkelin Natalia erzählt. Er, der in seiner inneren Jackentasche ein zerfleddertes Exemplar des Dschungelbuches bei sich trägt, von dem er sich nie trennt, er, zu dessen Ritualen die Zoobesuche in der Festung der Hauptstadt gehören, an denen er Natalia teilnehmen lässt, er erzählt ihr von Tod und Liebe und von seltsamen Gestalten wie dem taubstummen muslimischen Mädchen, das einen Tiger pflegt oder dem geheimnisvollen Tod bringenden Mann, der selbst nicht sterben kann. Roman von außergewöhnlichem Talent. Man muss sich ein wenig einlesen, aber es lohnt sich.


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Personen: Obreht, Téa

Schlagwörter: Tiger Arzt Grossvater belletristische Darstellung Enkelin Mythos Vergangenheit Zoologischer Garten Jugoslawien

OBRE

Obreht, Téa:
¬Die¬ Tigerfrau : Roman / Téa Obreht. - Berlin : Rowohlt Berlin, 2012. - 413 S. ; 21 cm
Einheitssacht.: ¬The¬ tiger's wife . - Aus dem Engl. übers.
ISBN 978-3-87134-712-2 fest geb. : EUR 19.95

Zugangsnummer: 65912035335
OBRE - sch. Lit.Erw