Rezension
Siebeneisen, Redakteur beim "Tagesboten" in Oer-Erkenschwick, langweilt sich im täglichen Einerlei, bis ihn sein übergewichtiger Tipp-Kick-Partner O'Shady nach unerwarteter Teilhabe an einem immensen Nachlass zum Glücksboten ernennt, der irische Verwandte in aller Welt aufspüren und von ihrem testamentarisch zugefallenen Reichtum unterrichten soll. Dieser Freundschaftsdienst treibt den Junggesellen aus der Provinz auf einer transkontinentalen Odyssee in turbulente Abenteuer und amouröse Verwicklungen. In seinem Debütroman vertraut der renommierte Reisejournalist ganz auf eigene Anschauung und Sachkenntnis der beschriebenen Regionen. Die abwechslungsreiche, sorgfältig ausgestaltete Humoreske in der Tradition von Jules Verne und dem sowjetischen Satireklassiker "12 Stühle" überzeugt durch schlüssige Erzähllogik, Wortwitz und skurrile Nebenfiguren, erreicht jedoch nicht das stilistische Niveau ihrer Vorbilder. Karikierungen touristischer Klischees stehen neben ironischen Porträts von Land und Leuten und entschädigen für gelegentliche Abschweifungen. Empfehlenswertes Lesefutter (s. Hörbuch in dieser Nr.).
Personen: Nink, Stefan
NINK
Nink, Stefan:
Donnerstags im Fetten Hecht : Roman / Stefan Nink. - Orig.-Ausg. - München : Limes, 2012. - 412 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-8090-2622-8 kt. : EUR 14.99
NINK - sch. Lit.Erw