Rezension
Auch in seinem 3. Krimi (zuletzt "Der Umfang der Hölle": BA 8/05) um den einarmigen Detektiv Cheng und seinen Hund Lauscher, der mittlerweile unter Altersinkontinenz leidet, spielt Steinfest wieder mit den Konventionen des Kriminalromans und erzählt eine groteske, aber durchaus spannende Geschichte. In Wien kommt es zu mehreren Auftragsmorden, die eine unauffällige ältere Mutter eines behinderten Sohns ausführt. Dahinter steckt aber die Suche nach dem ewigen Leben. Dieses soll die Originalrezeptur des Parfüms 4711 ermöglichen. Doch miteinander verfeindete Geschwister, fragwürdige Schriftsteller und diverse Geheimagenten verursachen immer neue Verwicklungen, die nach weiteren seltsamen Morden in einen haarsträubenden Showdown münden. Nicht nur Steinfurts Charaktere in ihrer Mischung aus Biederkeit und Exzentrik sind bemerkenswert, auch die immer dichter werdende Verzahnung z.T. abwegiger Handlungsstränge dürfte Anhänger konventioneller Krimis empören. Doch für Steinfurt-Fans und alle Freunde bizarrer Geschichten ist der neue Steinfurt ein Muss. Zur Anschaffung auch für kleinere Bibliotheken empfohlen.
Personen: Steinfest, Heinrich
STEIN
Steinfest, Heinrich:
¬Ein¬ dickes Fell : Kriminalroman / Heinrich Steinfest. - Orig.-Ausg., 4. Aufl. - München [u.a.] : Piper, 2006. - 603 S. ; 19 cm. - (Piper ; 7117 : Original)
ISBN 978-3-492-27117-2 kt. : EUR 15.00
STEIN - sch. Lit.Erw