Lewinsky, Charles
Ein ganz gewöhnlicher Jude
sch. Lit.Erw


Rezension

Ein ganz gewöhnlicher Jude ist ein ganz außergewöhnliches Buch. Ein Drehbuch für einen Ein-Personen-Film, ein Kabinettstück in Kammertheaterform. Der Journalist Emanuel Goldfarb, ein Deutscher mit jüdischem Glauben, wird von einem Lehrer eingeladen, in Sozialkunde vom Leben eines Juden in unserem Land zu erzählen. Spontan will Goldfarb ablehnen, er will kein Anschauungsobjekt sein, "so sieht er also aus der Jude". Seine schriftliche Ablehnung gerät ihm aber immer mehr zur Reflexion über das eigene Leben, über die Vergangenheit seiner Eltern, über seine Jugend in Deutschland, über verschiedene Phasen der Religiosität, über politische Probleme. Offen, eigentlich ist alles ja nur für das eigene Diktaphon gesprochen und gedacht, und schonungslos berichtet er über seine persönlichen und gesellschaftlichen Erfahrungen, "es wird nie leicht sein, ein Jude in Deutschland zu sein", "unser Problem ist es, wir haben zu viel Vergangenheit". Goldfarb geht bei dieser Lebensschau bis an den Rand der eigenen Belastbarkeit. Ein ganz ungewöhnliches, anregendes und aufregendes Buch, besonders auch für Jugendliche.


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Serie / Reihe: Rotbuch

Personen: Lewinsky, Charles

Schlagwörter: Juden belletristische Darstellung Journalist Erinnerung Lebenslauf IDENTITÄTS

LEWI

Lewinsky, Charles:
¬Ein¬ ganz gewöhnlicher Jude / Charles Lewinsky. - Hamburg : Rotbuch-Verl., 2005. - 96 S. ; 19 cm. - (Rotbuch ; 1166)
ISBN 978-3-434-54524-8 kt. : EUR 9.00

Zugangsnummer: 65906015189
LEWI - sch. Lit.Erw