Andersen, Merete Morken
Ein Meer aus Zeit Roman
sch. Lit.Erw


Rezension

Die 16-jährige Ebba hat Selbstmord begangen. Ihre geschiedenen Eltern treffen sich am Vorabend der Beerdigung zum 1. Mal nach vielen Jahren. Beide ahnen, dass der Tod der Tochter mit ihrer gescheiterten Ehe zusammenhängt und sehen sich dadurch gezwungen, sich mit der Vergangenheit auseinander zu setzen. Und so rekapitulieren sie, jeder für sich, die Stationen ihrer Ehe. Naturgemäß kommen beide zu völlig anderen Ergebnissen. Denn, ganz klar, der jeweils andere ist schuld. Im letzten Teil kommt es dann zu der lange hinausgezögerten Begegnung der beiden. Und jetzt endlich geht es nicht mehr um Abrechnung und Schuldzuweisung, sondern nur noch um die eigenen Ängste und Nöte. Der Leser nimmt dabei gewissermaßen die Rolle des Therapeuten ein: Er erfährt Dinge, die der jeweils andere Partner nicht weiß. Vor allem dieser Teil des Romans hat Anklänge an eine psychotherapeutische Sitzung. Diese Perspektive, die beinahe etwas Voyeuristisches hat, macht den Reiz des Buches aus. Ein gut lesbarer Titel, schon für kleinere Bestände geeignet.


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Personen: Andersen, Merete Morken

Schlagwörter: Weibliche Jugend Norwegen belletristische Darstellung Selbstmord Trauerarbeit Geschiedene Frau

ANDE

Andersen, Merete Morken:
¬Ein¬ Meer aus Zeit : Roman / Merete Morken Andersen. - 1. Aufl. - München : Btb, 2005. - 381 S. ; 23 cm
Einheitssacht.: Hav av tid . - Aus dem Norweg. übers.
ISBN 978-3-442-75111-2 fest geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 65905019963
ANDE - sch. Lit.Erw