Rezension
Jens Sparschuh, der in seinem erfolgreichen Roman "Der Zimmerspringbrunnen" (BA 1/96) Hinrich Lobek mit Modell "Atlantis" auf Kundenfang losschickte, erzählt nun, quasi als Fortsetzung, die Geschichte von Olaf Gruber, der sich auf die Suche nach seinem spurlos verschwundenen Kollegen Wenzel macht. Beide sind Mitarbeiter einer Berliner Firma für Wanderkarten. Erste Hinweise auf einer alten DDR-Karte deuten darauf hin, dass Wenzel Rehtra, das sagenumwobene Heiligtum der Wenden, jedem slawischen Volksstamm, der vor 1000 Jahren in der Mark Brandenburg siedelte und dann fast völlig von der Bildfläche verschwand, aufspüren wollte. Gruber, der sich auf seiner Expedition in seine schöne Chefin Cora verliebt, trifft unterwegs zahlreiche merkwürdige Zeitgenossen, die nach der Wende, wie damals die Wenden, zwischen Vergangenheit und Gegenwart dahindriften und vom Aussterben bedroht sind. Mit melancholischem Humor und voller Sprachwitz betreibt der Autor "eine subtile Archäologie des neuen deutsch-deutschen Alltags". Wie der o.g. Titel breit empfohlen.
Personen: Sparschuh, Jens
SPARS
Sparschuh, Jens:
Eins zu eins : Roman / Jens Sparschuh. - 1. Aufl. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2003. - 427 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-462-03214-7 fest geb. : EUR 22.90
SPARS - sch. Lit.Erw