Rezension
"Whiteout", so der Originaltitel, bezeichnet im Englischen einen Schneesturm, der jede Orientierung raubt. Eine solche Naturkatastrophe bildet den Hintergrund der ganz auf Dramatik hochstilisierten Story einer ungeplanten Geiselnahme. Mit Erschrecken hat Antonia Gallo, die Sicherheitschefin eines Pharmaunternehmens bei Edinburgh, feststellen müssen, dass an Heiligabend ein Mitarbeiter mit einem tödlichen Virus infiziert wurde. Kurz darauf brechen Terrorristen ins Pharmalabor ein und stehlen den Virus in einem Parfumflakon. Doch der immer gewaltiger werdende Schneesturm durchkreuzt die Übergabepläne und führt schließlich Freund und Feind im Landhaus des Firmenbesitzers zusammen, wo sich ein blutiger Macht- und Überlebenskampf abspielt. Die konstruiert wirkende Handlung bemüht sich mittels detaillierter Figurendarstellung und wissenschaftlicher Beigaben um Realitätsnähe, aber selbst die zarte Lovestory gleitet ins Klischee ab. Der "Wissenschafts-Thriller" wächst kaum übers Mittelmaß hinaus. Immerhin verspricht der Autorenname vielerorts höheren Umsatz (vgl. zuletzt "Mitternachtsfalken": BA 10/03).
Personen: Follett, Ken
FOLL
Follett, Ken:
Eisfieber : Roman / Ken Follett. - Bergisch Gladbach : Lübbe, 2005. - 461 S. : Ill. ; 23 cm
Einheitssacht.: Whiteout
ISBN 978-3-7857-2220-6 fest geb. : EUR 22.90
FOLL - sch. Lit.Erw