Zuckmayer, Carl
Geheimreport
Sachlit. Erw


Rezension

Die Publikation dieser Aufzeichnungen Carl Zuckmayers für den amerikanischen Geheimdienst, geschrieben 1943/44 im US-Exil, sorgte schon vorab für einige Aufregungen in den Feuilletons und schaffte es auf Anhieb in die "Spiegel"-Bestsellerliste. Der inzwischen im "Spiegel" veröffentlichte vernichtende Verriss wird allerdings diesem - sicherlich problematischen - Buch nicht gerecht. Denn Zuckmayer ging es bei seinen etwa 150 knappen Porträts von Schriftstellern und Künstlern, die im Hitler-Deutschland geblieben waren, nicht um Denunziation, sondern um seinen persönlichen Beitrag zum Kampf gegen den Nazismus. Und bei aller Zwiespältigkeit dieses Unternehmens, bei aller legitimen Kritik an vorschnellen Richtsprüchen und einem gelegentlich denunziatorischen Beigeschmack dokumentiert dieser "Geheimreport" auch ein Bemühen um Ausgewogenheit und Fairness des Urteils. Vor allem aber gelingt Zuckmayer eine Reihe prägnanter, überzeugender und überaus lebendiger Charakterstudien, z.B. von Gottfried Benn oder Friedrich Sieburg, Gustav Gründgens oder Emil Jannings. Allein sie schon machen den Band lesenswert. (2)


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Serie / Reihe: Zuckmayer-Schriften

Personen: Zuckmayer, Carl

ALLG 225 Z

Zuckmayer, Carl:
Geheimreport / Carl Zuckmayer. Hrsg. von Gunther Nickel ... - 2. Aufl. - Göttingen : Wallstein-Verl., 2002. - 526 S. : Ill. ; 20 cm. - (Zuckmayer-Schriften)
ISBN 978-3-89244-599-9 fest geb. : EUR 32.00

Zugangsnummer: 65902014386
ALLG 225 Z - Sachlit. Erw