Rezension
Eine junge Frau erzählt von verschiedenen Abschnitten ihres Lebens: von ihrer Kindheit mit einer Großmutter, die im Wald Pfifferlinge sammelt und in Gläsern einkocht; von der Flucht ihrer Eltern in den Westen, weil man sich hier einen besseren Lebensstandard erhofft; von ihrer Schulzeit und ihrem Studium, das ihr weder einen Job, geschweige denn Geld bringt. Aber sie lernt einen Mann kennen, dem Geld auch nicht so wichtig ist, mit dem sie sich aber gut versteht, weil beide auch mit wenig Geld auszukommen verstehen. Vanderbeke problematisiert in ihrem neuen schmalen Roman (zuletzt "Abgehängt" BA 4/01) die unterschiedlichen Beziehungen von Menschen zum Thema Geld: z.B. die Abhängigkeit davon bei ihrem Vater und ihrem Bruder, der eigentlich alles anders machen wollte, aber dann zum Börsenhai wurde. Wie immer gelingen ihr durch ihren unmittelbar ansprechenden, suggestiven Sprachstil überzeugende Alltagssituationen, in denen sich der/die Leser/in wiederfindet, um letztlich sich selbst zu fragen "Geld oder Leben"? Empfehlenswert.
Personen: Vanderbeke, Birgit
VAND
Vanderbeke, Birgit:
Geld oder Leben / Birgit Vanderbeke. - Frankfurt am Main : ¬S.¬ Fischer, 2003. - 139 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-10-087021-6 fest geb. : EUR 16.90
VAND - sch. Lit.Erw