Konrád, György
Glück Roman
sch. Lit.Erw


Rezension

Vom Glück überlebt zu haben und gleichzeitig vom Trauma, der einzige jüdische Überlebende in der Schulklasse zu sein, handelt der jüngste autobiografische Roman György Konrads (s. zuletzt BA 3/00; ID 7/00). Der Friedenspreisträger von 1991, der gerade seinen 70. Geburtstag feiern konnte, knüpft hier an seinen Roman "Heimkehr" (BA 3/96) an und modifiziert die bereits einmal geschilderten Erlebnisse des 11-Jährigen im letzten Kriegsjahr. Eltern und Verwandte im Arbeits- und Vernichtungslager, Schwester Eva und der Ich-Erzähler untergekommen in einem Budapester Haus, das unter Schweizerischem Schutz steht. Jeder Gang nach draußen ist lebensbedrohlich. Abziehende deutsche Soldaten und marodierende ungarische Kollaborateure erschießen die Juden noch in den letzten Kriegstagen, wo sie Ihnen in die Quere kommen. Dann die Rückkehr ins Heimatdorf, wo nichts mehr ist, wie es war. Konrad besticht mehr denn je durch höchste Eindringlichkeit im ruhigen Erzählfluss. Grauen und Glücksmomente werden gleichermaßen unter die Haut injiziert. Wichtiges Zeitdokument im Zeichen der Versöhnung. Empfohlen für alle.


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Personen: Konrád, György

Schlagwörter: Geschichte Juden Kind Besetzung Budapest Erlebnisbericht Autobiographie 1940-1944 KONRáD, GY

KONR

Konrád, György:
Glück : Roman / György Konrád. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2003. - 155 S. ; 21 cm
Einheitssacht.: Elutazás és hazatérés . - Aus dem Ungar. übers.
ISBN 978-3-518-41445-3 fest geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 65903031027
KONR - sch. Lit.Erw