Amis, Martin
Haus der Begegnungen Roman
sch. Lit.Erw


Rezension

Wie schon das letzte Buch des renommierten britischen Autors ("Koba der Schreckliche", BA 11/07) beschäftigt sich auch sein neuer Roman mit den Gräueln der Stalin-Ära. In der lebensfeindlichen Landschaft Sibiriens geht es für 2 ungleiche Brüder einzig und allein um das pure Überleben. Lev und sein älterer namenloser Bruder, der als Ich-Erzähler auftritt, erleiden die unmenschliche Hierarchie eines Gulags, in der Kriminelle nicht nur das Sagen haben, sondern ihre von der Lagerleitung geduldete Macht auch skrupellos gebrauchen. Auf mehreren Zeitebenen (alles beginnt mit einer Erinnerungsfahrt des Erzählers im heutigen Russland) erfährt der Leser nicht nur von den banalen und willkürlichen Gründen für die Verurteilung vieler Häftlinge, dem von Langeweile und Terror geprägten Alltag, sondern auch von der Rivalität zwischen den beiden Brüdern um eine schöne Frau, eine Jüdin, die sich letztlich für den intellektuellen Lev entscheidet, was aber seinen Bruder nicht hindert, sich für das Überleben Levs einzusetzen. Ein bewegender Roman, der an Solschenizyn erinnert. Breit einsetzbar.


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Personen: Amis, Martin

Schlagwörter: Geschwister belletristische Darstellung Sibirien Arbeitslager / Geschichte

AMIS

Amis, Martin:
Haus der Begegnungen : Roman / Martin Amis. - München : Hanser, 2008. - 238 S. ; 21 cm
Einheitssacht.: House of meetings . - Aus dem Engl. übers.
ISBN 978-3-446-23052-1 fest geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 65909004084
AMIS - sch. Lit.Erw