Rezension
Julian von Thelen, der Ich-Erzähler, Hoteldirektor eines Berliner Nobelhotels, wird durch Zufall Zeuge eines offenkundigen Verbrechens und gerät dabei in den Fokus einer Bande von Medikamentenfälschern. Während im Hotel eine Konferenz über Arzneimittelsicherheit abläuft, wird Thelen unter halluzinogene Drogen gesetzt, die sein Bewusstsein lähmen und ihn zu unkontrollierten Aktionen verleiten. Als man ihm fristlos kündigt, setzt er alles daran, die Hintergründe aufzudecken und die Schuldigen zur Strecke zu bringen. Eine Kollegin, die ihm zur Seite steht, wird Opfer eines weiteren Verbrechens - für Thelens Ermittlungen ein schwerer Schlag, aber er will nicht aufgeben. Dem Bonner Journalisten, Kabarettisten und Drehbuchautor (vgl. zuletzt "Vor den Hymnen", BA 6/08) ist trotz einiger Klischees ein gut recherchierter, facettenreicher, mit hintergründigem Witz, Lokalkolorit und bissiger Gesellschaftskritik ausgestatteter Berlin-Krimi gelungen, der einen ungeschönten Blick auf die kriminelle Szenerie der Arzneifälscherkartelle wirft. Interessante Krimikost für Bibliotheken ab mittlerer Größe.
Personen: Hellmann, Alfred
HELL
Hellmann, Alfred:
Heidenlärm : Kriminalroman / Alfred Hellmann. - Orig.-Ausg. - [Köln] : Emons, 2011. - 238 S. ; 21 cm. - (Emons-Kriminalroman)
ISBN 978-3-89705-808-8 kt. : EUR 9.90
HELL - sch. Lit.Erw