Rezension
Anwalt Fickel arbeitet beim Amtsgericht im südthüringischen Meiningen als "Terminhure". Er vertritt Anwälte vor Gericht, die anderweitig beschäftigt sind. Als eine Richterin tot aufgefunden und der Referendar René Schmidtkonz verhaftet wird, stellt man ihm ausgerechnet den vom Herrentag (auch Vatertag) noch angeheiterten Fickel als Pflichtverteidiger zur Seite. Der kennt zwar keinen einzigen Paragrafen auswendig, dennoch ist er gewiefter, als so mancher denkt. Der Autor studierte ebenso wie sein Protagonist Jura, übte jedoch nie einen juristischen Beruf aus. Stattdessen verfasste er Theaterstücke und arbeitete fürs Fernsehen. Nach diesem Debüt schreibt er nach eigenen Angaben am 2. Fall des verschrobenen Anwalts. Viele juristische Fachbegriffe und einige Anekdoten - die auf Ereignisse vor dem Mauerfall anspielen - halten den Leser auf Trab. Die Geschichte sorgt für ein paar vergnügliche Lesestunden und dank der 53(!) Fußnoten ist das Buch zügig zu lesen. Das ansprechende Cover wird Männer und Frauen ans Regal locken. Dieser humorvolle und sprachfertige Regionalkrimi ist für alle Bibliotheken empfohlen.
Personen: Hess, Hans-Henner
HESS
Hess, Hans-Henner:
Herrentag : Anwalt Fickels erster Fall / Hans-Henner Hess. - Orig.-Ausg. - Köln : DuMont, 2013. - 383 S. ; 19 cm. - (DuMont ; 6246)
ISBN 978-3-8321-6246-7 kt. : EUR 9.99
HESS - sch. Lit.Erw