Schmitz-Köster, Dorothee
"Kind L 364" eine Lebensborn-Familiengeschichte
Sachlit. Erw


Rezension

Oswald Pohl, der Adoptivvater der 1938 in einem Lebensbornheim geborenen Heilweg, stand bei Kriegsende auf Platz 7 der alliierten Fahndungsliste und wurde 1951 gehängt. Auf wenige Jahre im Umfeld höchster Naziprominenz (der "gütige" Himmler gleich nebenan), folgten traumatische der Demütigung und Ausgrenzung. Kaum zu ertragen die Schilderungen des Alltags auf dem prachtvollen mecklenburgischen Gut, ermöglicht von Arbeitssklaven aus dem KZ. Möbel brachte man zum Aufarbeiten in die dortige Tischlerei, Kleider wurden dort genäht - was ging dabei in Heilwegs Mutter vor? Sie blieb überzeugte Nationalsozialistin und schwieg - erst als die jugendliche Heilweg zu sterben droht, gibt sie den Namen des wahren Vaters preis. Die Bürde ihrer Vergangenheit tragen noch ihre eigenen Kinder. Die von der Autorin von "Deutsche Mutter, bist du bereit" (BA 2/98) sorgsam recherchierte Geschichte dieser Familie wirft ein Licht auf das Leben der NS-Elite und das Leiden ihrer Nachkommen (s.a.: "Denn du trägst meinen Namen", BA 3/03). Ein Titel, der wie G. Heidenreichs "Das endlose Jahr" (BA 4/03) in Bibliotheken gehört. (1)


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Personen: Schmitz-Köster, Dorothee

Schlagwörter: Geschichte Nachkomme Vergangenheit Erlebnisbericht Adoptivkind Nationalsozialistisches Verbrechen POHL, OSWA

GESCH 436 S

Schmitz-Köster, Dorothee:
¬"¬Kind L 364" : eine Lebensborn-Familiengeschichte / Dorothee Schmitz-Köster. - 1. Aufl. - Berlin : Rowohlt Berlin, 2007. - 269 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-87134-564-7 fest geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 65908000655
GESCH 436 S - Sachlit. Erw