Rezension
Ein Jahr ist es her, dass Jakob, der beliebte Büdchenbesitzer in der nicht ganz so feinen Ecke von Köln, gestorben ist. Seine Lebensgefährtin Lena bemüht sich redlich, den kleinen Treffpunkt für die Menschen der Nachbarschaft am Laufen zu halten. Doch es fällt ihr immer schwerer, nicht nur altersmäßig, auch der neue Drogeriemarkt, der Bier viel billiger verkaufen kann, macht ihr schwer zu schaffen. Da klingt ein lukratives Angebot eines Bauunternehmers, den Kiosk zu verkaufen, um Platz für ein Parkhaus zu schaffen, recht verlockend. Doch plötzlich taucht Karla auf, die Tochter von Jakob, Historikerin auf Jobsuche, die jede Menge frischen Wind ins Kioskleben bringt. Der Antiquar mit dem Wagnerfimmel, der Totenmasken fertigende Beuys-Schüler, die kleine Nikita, all die Menschen rund ums Büdchen setzen große Hoffnung in sie. Ein ungemein liebenswürdiger Stadtteilroman, der all die skurrilen, schrulligen, keineswegs reichen Bewohner voller Verständnis zeichnet, ihre kleinen Nöte und Freuden, ihre Marotten, ihren Tratsch bei einem Kaffee oder einem Bierchen. Sehr zu empfehlen.
Personen: Werz, Sabine
WERZ
Werz, Sabine:
Kiosk : Roman / Sabine Werz. - München : Ehrenwirth, 2000. - 236 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-431-03590-2 fest geb. : DM 29.80 + F
WERZ - sch. Lit.Erw