Schneider, Helga
Laß mich gehen Roman
sch. Lit.Erw


Rezension

Eine Mutter verläßt Kinder und Mann, mitten in der Nacht, Berlin 1941: warum? Jahrzehnte später erfährt die Tochter: Sie ist zur SS gegangen, nach Ravensbrück, Auschwitz, als KZ-Aufseherin. Davongekommen, alt, vereinsamt, verbittert lebt sie in Wien im Seniorenheim. Die Tochter, Autorin dieses kleinen Romans, seit 40 Jahren in Italien lebend, in ständiger innerer Auseinandersetzung mit der tot geglaubten Mutter, zu begreifen versuchend, was damals geschah, aufgeschreckt durch einen Telefonanruf, fährt nach Wien. Sie findet ein geistig-seelisches Wrack, gefangen in ihrer unreflektierten reuelosen Erinnerung. Ein lakonisch erzählter literarisch geformter authentischer Bericht der letzten Begegnung zwischen der um Mutterliebe betrogenen Tochter und ihrer Mutter, einer fanatischen NS-Täterin, schmerzhafte Wahrheitssuche und Abrechnung. Die 1. dieser Art neben denen zwischen Vätern als NS-Tätern und ihren Söhnen. Beeindruckend.


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Personen: Schneider, Helga

Schlagwörter: Mädchen Geschichte Alltag Berlin Mutter Tochter belletristische Darstellung Vergangenheit Konzentrationslager Aufseherin

SCHNEI

Schneider, Helga:
Laß mich gehen : Roman / Helga Schneider. - München [u.a.] : Piper, 2003. - 174 S. ; 20 cm
Einheitssacht.: Lasciami andare, madre . - Aus dem Ital. übers.
ISBN 978-3-492-04418-9 fest geb. : EUR 15.90

Zugangsnummer: 65903009900
SCHNEI - sch. Lit.Erw