Rezension
Zu ihrem 60. Geburtstag wollte Alice Schwarzer Menschen aus ihrem ganzen Leben einladen und da sollte Barbara Maia nicht fehlen, immerhin sechs Jahre lang, zwischen 15 und 21, für sie "der wichtigste Mensch". Barbara kam nicht. Doch im Jahr darauf, im Dezember 2003, begann ein intensiver, 9 Monate andauernder Briefwechsel zwischen beiden. Ein lebhafter Austausch über Gewesenes und Gewordenes, der nicht nur gleichaltrigen Frauen manch schaurig-schöne Vertrautheitsgefühle bescheren dürfte. Ihren Briefwechsel sahen sie schon bald als "Dokument einer Frauenfreundschaft, ein Stück Autobiografie und Zeitgeschichte der 1950er- und 1960er-Jahre". Entsprechend ambitioniert, wenig nachlässig und spannend zu lesen ihre Schreiben, illustriert mit anrührenden Fotos der kleinen und großen Mädchen. Warum folgten 40 Jahre Schweigen? Sie "räumten 'dem Mann' einen Standortvorteil in der Beziehung zur Frau ein", ihre Wege trennten sich radikal. Wie schön, dass der Faden wieder aufgenommen werden konnte, 2 kluge, lebensvolle Frauen das Erwachsenwerden junger Mädchen ihrer Zeit so unverstellt vermitteln können. (2)
Personen: Schwarzer, Alice
ALLG 1490 SCHWA
Schwarzer, Alice:
Liebe Alice! Liebe Barbara! : Briefe an die beste Freundin / Alice Schwarzer ; Barbara Maia. - 1. Aufl. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2005. - 244 S. : zahlr. Ill. ; 23 cm
ISBN 978-3-462-03458-5 fest geb. : EUR 18.90
ALLG 1490 SCHWA - Sachlit. Erw