Rezension
Die vielfach ausgezeichnete Krimiautorin (zuletzt "Die Brut" BA 4/04), Essayistin (BA 12/06) und Moderatorin schreibt in ihrem neuen Roman über das als Stockholm-Syndrom bekannte Phänomen, dass Opfer von Geiselnahmen mit ihrem Entführer sympathisieren und sich sogar in ihn verlieben können. Sie schildert die Geschichte der 19-jährigen Abiturientin Julia, die vom ehemaligen Radprofi David entführt, vergewaltigt und gefoltert wird. Er verschleppt Julia durch halb Europa, tötet und vergewaltigt in ihrem Beisein, später sogar mit ihrer Hilfe, noch weitere Mädchen. Julia berichtet kurze Zeit nach der Freilassung in 2 Teilen. Im 1. Teil schreibt sie den Entwurf für ein Buch über die Tat. An dem Punkt, an dem sie selbst Lockvogel für das nächste Mordopfer spielt, bricht das Manuskript ab und Julia wendet sich in Liebesbriefen direkt an ihren Entführer. Thea Dorns neuer Roman hat zwar einige Längen, die Autorin erzählt die Geschichte aber wieder auf ihre typische plastische und packende Weise. Dorn gehört zur 1. Riege der deutschen Krimischriftsteller und auch dieser Roman sollte in keiner Bibliothek fehlen.
Personen: Dorn, Thea
DORN
Dorn, Thea:
Mädchenmörder : ein Liebesroman / Thea Dorn. - 1. Aufl. - München : Manhattan, 2008. - 333 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-442-54583-4 fest geb. : EUR 19.95
DORN - sch. Lit.Erw