Mann, Klaus
Mephisto Roman einer Karriere


Rezension

Jörg Hubes Lesung einer gekürzten Fassung von Klaus Manns meisterhaft erzähltem Roman "Mephisto" über den begnadeten Schauspieler Hendrik Höfgen, der sich erst spät eingesteht, dass er sich der Karriere wegen an die Machthaber des nationalsozialistischen Regimes verkauft hat, konzentriert sich auf die Herausarbeitung des Bildes des intellektuellen Opportunisten. Das entspricht dem Anliegen Manns, dem es Anfang der 1930er-Jahre um die Darstellung und Durchdringung dieses besonderen Charaktertypus ging. Dafür hatte der Autor in seinem ehemaligen Schwager, dem Schauspieler und Intendanten Gustaf Gründgens, das Beispiel vor Augen. Wegen der Parallelen zwischen Gründgens und der Romanfigur wurde das Buch, das in Deutschland erstmals 1956 in der DDR erschien, in der BRD erst 1981 veröffentlicht. Hube, dieser ganz und gar uneitle Schauspieler, decouvriert in der Rezitation dieser außergewöhnlichen Charakterrolle scharfsinnig den eitlen Zynismus, die falsche Würde und schillernde Gewandtheit dieses Mimen, der in der Darstellung des Mephisto seine Paraderolle gefunden sowie die Gunst der Mächtigen erlangt hat.


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Personen: Mann, Klaus Berger, Tristan

MANN

Mann, Klaus:
Mephisto : Roman einer Karriere / Textbearb. und Regie: Tristan Berger. - [Gekürzte Lesung]. - München : O.skar-Verl., 2010. - 2 CD in Doppelbox
ISBN 978-3-938389-49-2 (2 CD zs.) : EUR 11.24

Zugangsnummer: 80680001547
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