Rezension
Sven Regeners Romandebüt "Herr Lehmann" (BA 11/01) wurde ein Bestseller und war auch in der Verfilmung durch Leander Haußmann im letzten Jahr in den deutschen Kinos ein Erfolg. Regeners 2. Roman stellt erneut die Figur des "Herrn Lehmann" in den Mittelpunkt, greift allerdings in dessen Lebensgeschichte um 10 Jahre zurück. Frank Lehmann ist gerade 20, wohnt noch bei den Eltern in Bremen und muss zum "Bund", weil er es "irgendwie" verpasst hat, rechtzeitig zu verweigern. Überhaupt verpasst dieser Frank Lehmann "irgendwie" immer seine Chancen, lässt sich treiben und kommt nie dazu, seinen Vorsatz, einmal über alles gründlich nachzudenken, auch in die Tat umzusetzen. Regener gelingt es, trotz der Banalität der Ereignisse in diesem Roman, plastische Typen zu zeichnen, kabrettreife Dialoge zu gestalten und die Lebensstimmung der Jugendlichen am Ende der 70er-Jahre atmosphärisch greifbar zu machen. Sein neuer Roman hat gute Chancen, an den Erfolg von "Herr Lehmann" anzuknüpfen. Entsprechend breite Empfehlung.
Personen: Regener, Sven
REGE
Regener, Sven:
Neue Vahr Süd : Roman / Sven Regener. - Frankfurt am Main : Eichborn, 2004. - 581 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-8218-0743-0 fest geb. : EUR 24.90
REGE - sch. Lit.Erw