Rezension
Der britische Autor schildert in diesem um 1536 in einem südenglischen Benediktinerkloster spielenden Roman die Bemühungen des buckligen Kommissars Shardlake, Licht in die Ermordung seines Vorgängers zu bringen. Die Oberen des Klosters kooperieren nur teilweise und versuchen, weitere Morde und illegale Praktiken zu vertuschen. Die wenigen weiblichen Charaktere leiden unter den verklemmten, z.T. homosexuellen Mönchen. Der Detektiv, ein Rechtsanwalt und anfangs Befürworter der antikatholischen Reformen des Schatzkanzlers Thomas Cromwell, macht einer Magd vergeblich den Hof. Erst nach langwierigen Ermittlungen, in denen Shardlake zunehmend desillusioniert wird, findet er die Täter, kann sie aber nicht mehr zur Rechenschaft ziehen. Ein historisch gut recherchierter Roman, der sowohl den Klosteralltag wie auch die Machenschaften der Londoner Spitzenpolitiker unterhaltsam auslotet. Zugleich ein spannendes "Who-done-it"-Rätsel mit einigen komischen Szenen. Bei Lesern niveauvoller historischer Kriminalschmöker dürfte Sansoms Roman gut ankommen. Zur Anschaffung auch für kleinere Bibliotheken empfohlen.
Personen: Sansom, Christopher J.
SANS
Sansom, Christopher J.:
Pforte der Verdammnis : Roman / Christopher J. Sansom. - Frankfurt am Main : Scherz, 2004. - 479 S. ; 23 cm
Einheitssacht.: Dissolution
ISBN 978-3-502-10581-7 fest geb. : EUR 19.90
SANS - sch. Lit.Erw