Timm, Uwe
Rot Roman
sch. Lit.Erw


Rezension

Auch mit seinem neuen Roman macht Uwe Timm seinem Ruf als virtuoser, ironisch-witziger Erzähler mit gedanklichem Tiefgang (zuletzt "Nicht morgen, nicht gestern": BA 5/99) alle Ehre. Der Held ist ein in die Jahre gekommener "68er", der die Hoffnungen und Ideale seiner Jugend längst beerdigt hat und aus seiner Lebensmelancholie einen Beruf gemacht hat: als Beerdigungsredner. Auch seine junge Geliebte, von Beruf "Lichtdesignerin", kann ihn von seiner Fixierung auf die gescheiterten politischen Ideale seiner "Revoluzzer"-Jahre und von seiner Altersmelancholie nicht befreien. Der in seiner Farbsymbolik etwas aufdringlich wirkende Zeitgeschichtsroman Timms enthält eine Fülle kluger Beobachtungen und pointierter Analysen, z.B. über Statussymbole, Erfolgszwänge und den Jugendlichkeitswahn in unserer Gesellschaft. Er ist vor allem aber als ein Stück geistiger "Trauerarbeit" zu lesen, als Abgesang auf das, was eine Gesellschaft in Wahrheit jung hält: politische Ideale und utopisches Denken. Breit empfohlen.


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Personen: Timm, Uwe

Schlagwörter: titel Junge Frau BELLETRIST DEUTSCHLAN LIEBESBEZI Achtundsechziger Designerin MUSIKKRITI

TIMM

Timm, Uwe:
Rot : Roman / Uwe Timm. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2001. - 429 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-462-03023-5 fest geb. : DM 44.90, EUR 22.90

Zugangsnummer: 80602012795
TIMM - sch. Lit.Erw