Rezension
Sascha Naimann ist 17, hochbegabt und wohnt mit Großtante und 2 kleinen Stiefgeschwistern am Scherbenpark in Frankfurts Russengetto. Inmitten der gewalttätigen Umgebung, wo es nur Scheitern und Perspektivlosigkeit gibt, hat Sascha noch 2 Träume: Sie will ein Buch über ihre Mutter Marina schreiben und ihren Stiefvater Vadim töten, der Marina und deren neuen Lebensgefährten ermordete und die Familie damit zu trauriger Berühmtheit brachte. Dann lernt Sascha Volker Trebur und dessen 16-jährigen Sohn Felix kennen und ihre Gefühle verwirren sich. Die raue Fassade der frühreifen, abgebrühten Außenseiterin bröckelt. Aus der Ich-Perspektive lässt A. Bronsky ihre Heldin völlig desillusioniert, treffsicher und frech erzählen. Am Ende kann sich Sascha dennoch nicht entscheiden, zu wem oder wohin sie gehört. Ein absolut außergewöhnliches Debüt der jungen russischstämmigen Autorin voll geballter Energie, unterdrückter Wut und Kraft um ein Mädchen, das in Chaos und Verlorenheit seinen Weg sucht (vgl.a. das Hörbuch in dieser Nr.). Fetzig-auffälliges Coverbild. Unbedingt bereits ab mittleren Beständen zu empfehlen!
Personen: Bronsky, Alina
BRON
Bronsky, Alina:
Scherbenpark : Roman / Alina Bronsky. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2008. - 286 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-462-04030-2 fest geb. : EUR 16.95
BRON - sch. Lit.Erw