Monninger, Joseph
Solange der Fluss uns trägt Roman
sch. Lit.Erw


Rezension

Bei einer Kanutour in Maine begegnet Cobb der Rabenforscherin Mary, an deren Seite sich die Wildnis in einen geradezu magischen Ort verwandelt. Schnell findet Cobb heraus, dass es einen Grund gibt, warum Mary jede Sekunde ihres Lebens auskostet: Sie trägt Chorea Huntington in sich, eine Krankheit, die Körper und Geist gleichermaßen angreift. Gleich zu Beginn ihrer Liebesgeschichte macht Mary deutlich, dass sie sich einen selbstbestimmten Tod wünscht. Und dass sie von Cobb erwartet, sie gehen zu lassen, wenn es soweit ist. Joseph Monningers Roman ist hervorragend geschrieben. Geschickt verwebt er die Handlung mit einer großen Anzahl an Mythen und Geschichten, spart an emotionalen Stellen (zumeist) nicht mit ironischer Brechung und schlägt mit raffinierten Raffungen eine Brücke über ein knappes Jahrzehnt erzählter Zeit. Wirkungsvoll ist auch der dramatische Rahmen, denn Monninger beginnt und endet mit den Stunden nach Marys Freitod. Bei soviel Gelungenem ist der Leser bereit, über einige Szenen von bis an die Schmerzgrenze ausgereizter Romantik hinwegzusehen. Fazit: packend, niveauvoll und bewegend.


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Personen: Monninger, Joseph

Schlagwörter: belletristische Darstellung Krankheit Beziehung

MONN

Monninger, Joseph:
Solange der Fluss uns trägt : Roman / Joseph Monninger. - Dt. Erstveröff., 1. Aufl. - München : Goldmann, 2011. - 379 S. ; 19 cm. - (Goldmann ; 47463)
Einheitssacht.: Eternal on the water . - Aus dem Engl. übers.
ISBN 978-3-442-47463-9 kt. : EUR 8.99

Zugangsnummer: 80611021650
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