De Bernières, Louis
Traum aus Stein und Federn Roman
sch. Lit.Erw


Rezension

Es ist eine Idylle, in die Louis de Bernieres den Leser entführt und er verführt von der ersten Seite an. Mit bildhafter Sprache lässt er das Dorf Eskibahce auferstehen, ein multikulturelles Paradies in Südwesten Anatoliens Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Christen von Eskibahce sind Freunde der Muslime, die in religösen Dingen auch mal Fünfe Grade sein lassen. Bevor der erste Weltkrieg auch das kleine osmanische Dorf verändert, genießen dessen Bewohner noch einmal die Mußestunden auf dem Dorfplatz und andere Annehmlichkeiten. Und Dank der wunderbar sinnlichen Sprache, die de Bernieres in diesen Passagen verwendet, genießt der Leser mit. Der brillante Erzähler de Bernieres wechselt immer wieder Perspektive und Tonfall. Da schwärmt das Mädchen von der Liebe, da schwätzt das alte Weiblein über das Weltgeschehen - und irgendwann prahlt der Soldat über das Leben im Schützengraben. Denn der Krieg hat Eskibahce bald erreicht. Und damit kommt das zentrale Thema des Buches zum Ausdruck: Es geht um die Unfähigkeit des Menschen, mit der Veränderung der Welt zurechtzukommen. Motor dieser Veränderung ist die Religion und der Kampf um letzte Wahrheiten, und der ist auch bei de Bernieres grausam und sinnlos. (NDR Info)

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Personen: De Bernières, Louis

Schlagwörter: Geschichte Dorf belletristische Darstellung Anatolien / Volkskunde, Völkerkunde

DEBE

De Bernières, Louis:
Traum aus Stein und Federn : Roman / Louis de Bernières. - Frankfurt am Main : ¬S.¬ Fischer, 2005. - 668 S. ; 22 cm
Einheitssacht.: Birds without wings . - Aus dem Engl. übers.
ISBN 978-3-10-007125-5 fest geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 65905012837
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