Müller-Güldemeister, Lothar
Uhlandgymnasium Roman
sch. Lit.Erw


Rezension

Der Unterprimaner Konstantin und seine Klassenkameraden verüben Diebstähle und Einbrüche, bis einer der Jungen von der Polizei erschossen wird. In einem Bekennerschreiben nimmt der spätpubertäre Antiheld alle Schuld auf sich. 39 Jahre danach aus beruflichen Gründen wieder in Tübingen, wollen ihn die ehemaligen Bandenmitglieder, heute wichtige Honoratioren, in ein Betrugsmanöver verwickeln. Der 2. Roman des Juristen, früher Zögling der titelgebenden Lehranstalt, greift reale Begebenheiten der 1960er-Jahre auf, ohne Dokumentation oder gar Autobiografie zu sein. Mit großer Einfühlungskraft schildert der Autor aus Sicht der Hauptfigur auf alternierenden Zeitebenen das zwanghafte Abgleiten des Jugendlichen und das Dilemma des Erwachsenen zwischen Sühne und Revanche. Die beißende Kritik an einem der Verantwortung enthobenen Provinzestablishment stellt individuelle Verfehlungen in einen gesellschaftlichen Kontext. Eine stilistisch brillante, in jeder Zeile glaubwürdige Studie über die conditio humana, spannender als ein Thriller und von erzählerischer Vitalität. Für den Grundbestand.


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Personen: Müller-Güldemeister, Lothar

Schlagwörter: Schüler belletristische Darstellung Rache Diebstahl Schuld TUEBINGEN WIEDERSEHE

MÜLL

Müller-Güldemeister, Lothar:
Uhlandgymnasium : Roman / Lothar Müller-Güldemeister. - Tübingen : Klöpfer & Meyer, 2013. - 323 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-86351-052-7 fest geb. : EUR 22.00

Zugangsnummer: 80613018805
MÜLL - sch. Lit.Erw