Rezension
Valerie ist nicht nur besessen von allem, was mit Kochen zu tun hat, sondern bettet auch die Geschichten über die frühe Kindheit ihrer Tochter Nell in ein fantastisch-kulinarisches Umfeld. Dass diese sorgfältig gewebten Fantasiegeschichten so nicht stimmen können, ahnt Nell schon als Mädchen, doch nun, als junge Naturwissenschaftlerin, sehnt sie sich nach Wahrheit und Wurzeln, während sie gleichzeitig immer wieder am Verhalten ihrer Mutter verzweifelt. Als klar wird, dass Valerie bald sterben wird, verbringen beide Frauen einen letzten gemeinsamen Sommer in Valeries Cottage und Nells Nachforschungen bringen schließlich den schrecklichen Hintergrund einer fantasievollen Lebenslüge ans Licht. Goodins wunderbares Debüt ist mehr als die Geschichte einer bei aller Ambivalenz intensiven Mutter-Tochter-Beziehung. Er ist eine Hommage an das Leben, an bedingungslose Liebe und die Fantasie, zugleich Geschichte einer Selbstfindung. Sich charmant jeder überladenen Gefühle verweigernd, berührt der Text mit seinen stimmig angelegten Figuren auf diese Weise nur umso überzeugender. Unbedingt empfehlenswert!
Personen: Goodin, Maria
GOOD
Goodin, Maria:
Valerie kocht : Roman / Maria Goodin. - 1. Aufl. - Reinbek bei Hamburg : Kindler, 2013. - 351 S. ; 21 cm
Einheitssacht.: Nutmeg
ISBN 978-3-463-40635-0 fest geb. : EUR 19.95
GOOD - sch. Lit.Erw