Buhl, Theodor
Winterkorn die Lebenserinnerungen der Jule Andersen
Sachlit. Erw


Rezension

Zwei Stuben, 9 Kinder, Krankheiten die Fülle: "Und jeder war zufrieden. Meutern gabs nicht, musst ja aushalten wie Winterkorn im Feld". So begann das Leben der Jule Andersen (1891-1975) aus Kiel, die der 45 Jahre jüngere Autor (ID-A 48/10) in ihren letzten 12 Lebensjahren mit seinem "Klöterkasten" (Tonbandgerät) besuchte. Selbstbewusst erzählt sie von ihrem "Scheißleben", in dem es öfter "nix to freeten" gab. Erzählt rau und ironisch ("Der küsste mich immer doller. Hab ihm zwei in die Fresse gegeben"), provozierend offen ("... Kriege wirds immer geben, damit das alles von der Welt kommt, was zuviel ist"), drastisch und sarkastisch ("Heinrich starb an Darmverschluss, kreeg sein ganzen Mors opreeten, war aber nichts mit Schietbüdel"), zuletzt auf ihre Art weise, da ist ihr "leichenwohl". - Ein unvergleichliches Dokument der Gedanken- und Gefühlswelt, des Lebens und Alltags einer selten gewürdigten Schicht, im Norden Grundbestand, im Süden bitte nicht vor den paar Sprachhürden zurückschrecken. (2)


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Personen: Buhl, Theodor

Schlagwörter: Geschichte Kiel ANDERSEN, Erlebnisbericht

SH 21 AND

Buhl, Theodor:
Winterkorn : die Lebenserinnerungen der Jule Andersen / Theodor Buhl. - 1. Aufl. - Reinbek bei Hamburg : Kindler, 2012. - 203 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-463-40637-4 fest geb. : EUR 17.95

Zugangsnummer: 80613001470
SH 21 AND - Sachlit. Erw