Priesching, Doris
Glück ist was für Augenblicke Erinnerungen
Buch

Quelle: Apropos. Straßenzeitung für Salzburg (http://www.apropos.or.at/); Autor: Michaela Gründler; Sie ist wohl DIE Kinderbuch-Autorin Österreichs schlechthin: Christine Nöstlinger. Unvergessen ihre "Feuerrote Friederike" oder ihr "Wir pfeifen auf den Gurkenkönig". Nun hat sie - basierend auf Gesprächen mit Standard-Journalistin Doris Priesching - ihre Erinnerungen herausgebracht. Und so hört man quasi einer spannenden Freundin zu, wie sie aus ihrem bewegten Leben erzählt - und erfährt nebenbei noch ein Stück Zeitgeschichte. Lakonisch nimmt sie selbst tragischen Geschichten die Schärfe und ist ganz der "grade Michl" mit dem Herz am rechten Fleck. Ein echter Lese-Genuss! ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Cornelia Gstöttinger; Erinnerungen der Grande Dame der österreichischen Kinderliteratur. (PL) Gemeinsam mit Maurice Sendak erhält sie 2003 als Erste den renommierten Internationalen Astrid Lindgren Memorial Award, wohl die höchste Auszeichnung, die man als Kinderbuchautorin bekommen kann. In dem eben erschienenen Erinnerungsband mit dem nachdenklich stimmenden Titel "Glück ist was für Augenblicke" hält Österreichs bekannteste Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger Rückschau auf ein turbulentes Leben. Sehr offen und im typisch Nöstlinger'schen Erzählton berichtet sie von ihrer Kindheit und Jugend in Wien, von der zu engen Wohnung und selbstgenähten Kleidern, von der ersten Beichte und von Kipferlenden, die für den Vater im Krieg aufgespart wurden, von einer Bombe im Nachbarhaus und den letzten Kriegstagen, vom "Tschuwingamm" der amerikanischen Besatzungssoldaten und der Schwierigkeit, am Gymnasium plötzlich alles in die Fremdsprache "Schön" übersetzen zu müssen. Von Krieg und Frieden ist die Rede, von Gesellschaftspolitischem und Privatem: So macht man Bekanntschaft mit den zahlreich angedrohten Selbstmorden der Großmutter und einem Affären nicht abgeneigten Großvater, man liest von dem innigen Verhältnis zum Vater, liebevoll "mein Ein und Alles" genannt, und von der weniger harmonischen Beziehung zur Mutter. Erste Tanzschulerfahrungen und Freundschaften, die beiden Ehen und das eigene Selbstverständnis als Mutter kommen in diesem lebendig geschriebenen Porträt ebenso zur Sprache wie Nöstlingers Werdegang als Autorin, der mit der "Feuerroten Friederike" 1970 seinen erfolgreichen Anfang nimmt. Spannend auch der Blick in den Literaturbetrieb der 1970er Jahre: Erstaunt erlebt Nöstlinger die damalige Diskussion über Kinderliteratur, in der meist von einer heilen und unheilen Welt die Rede war, "ganz so, als ob es einen eigenen 'Kinderplaneten' gäbe und Kinder und Erwachsene nicht in derselben, leider sehr unheilen Welt lebten. Aber von der Sprache, die mir beim Schreiben das Wichtigste und Schwierigste gewesen war, redete niemand. Und ich hatte doch gedacht, Literatur bedeute vor allem, ein Stück Welt in Sprache umzusetzen." (S. 164) Wie sehr es ihr mit ihren Büchern gelingt, Kinder und ihr Wahrnehmen der Welt ernst zu nehmen, davon zeugt die lange Liste an Publikationen 40 Jahre später, deren unkonventionelle Helden so vielen LeserInnen zu Lebensbegleitern wurden. Warmherzig, aufrichtig und stets mit einem humorvollen Blick auf weniger erfreuliche Erlebnisse - so zeigt sich Christine Nöstlinger auch in diesen Memoiren, die als beeindruckendes Lebensbild einer besonderen Frau allen Büchereien sehr zu empfehlen sind. ---- Quelle: Unsere Kinder (http://www.unserekinder.at/); Autor: Silvia Hainisch; Wer Christine Nöstlingers Bücher und ihren Stil zu schreiben kennt, wird mit ihrem autobiografischen Werk zufrieden sein. Es gewährt Einblicke in Nöstlingers Kindheit und Jugend und entführt in ihr Erwachsenenalter mit allen Höhen und Tiefen. Schonungslos lässt die bekannte Autorin das Leben und die Zeit, in der sie aufgewachsen ist, Revue passieren. Unverblümt offen erzählt Nöstlinger von angeblicher Wildheit, tatsächlichem Ungeschick und von Kinderspielen, die recht einsam sein konnten; von der Kriegszeit und den kargen Lebensmittelmarken; von der nicht immer ganz einfachen Beziehung zu ihrer Mutter, einer Kindergärtnerin; von ihrem zweiten Mann, dem Journalisten Ernst Nöstlinger, den sie liebevoll Nö nennt, und von ihren zwei Töchtern Barbara und Christiane. Verpackt als spannender Roman gelingt es der gebürtigen Wienerin, die LeserInnen vom Anfang bis zum Schluss in ihren Bann zu ziehen. Im Geschehen mit dabei zu sein, einzutauchen in eine Welt, in der Fließwasser, Strom und Reichtum keine Selbstverständlichkeit waren, bedeutet das kleine Glück zu spüren. Christine Nöstlinger, die mehr als hundert Bücher geschrieben und viele Preise bekommen hat, führt vor Augen, dass eine Kindheit ohne "Saus und Braus" Glück bedeuten kann. Momente sind das, was zählt, denn Glück ist was für Augenblicke.


Rezension


Dieses Medium ist verfügbar.

Personen: Nöstlinger, Christine Priesching, Doris Fuchs, Sabine

Schlagwörter: Kinder- und Jugendliteratur Österreichische Autorin

Priesching, Doris:
Glück ist was für Augenblicke : Erinnerungen / Christine Nöstlinger. Nach aufgezeichneten Gesprächen mit Doris Priesching. Mit einer Bibliografie von Sabine Fuchs. - 3. Auflage. - St. Pölten : Residenz-Verl., 2014. - 253 S. : Ill.
ISBN 978-3-7017-3303-3

Zugangsnummer: 1901
Allgemeine Sammelbiographien - Signatur: BA Nös - Buch