Von Loriot erzähltes Kindermärchen mit großformatigen Farbbildern und einer beigelegten CD. (JM) Als Prokofieff 1934 nach 16-jähriger Abwesenheit nach Russland zurückkehrte, war da einiges Heimweh im Spiel, zugleich wollte er dem jungen Sowjetstaat nicht länger seine künstlerische Gefolgschaft verweigern. Das tief sitzende Misstrauen der stalinistischen Kulturhüter, die in ihm nach wie vor einen Abtrünnigen bürgerlicher Dekadenz sahen, konnte er nicht auf Anhieb zerstreuen. In dieser Zeit entstand neben den politischen Massenliedern das unpolitische Märchen Peter und der Wolf im Auftrag einer staatlichen Kulturinstitution; es wurde 1936 uraufgeführt. Es könnte auch eine Sehnsucht gewesen sein, vielleicht die nach seiner Kindheit, die Loriot umtrieb, auf dieses Märchen zurückzugreifen und es noch einmal frei nachzuerzählen und sich dazu Jörg Müller ins Boot zu holen, der für die lustigen Bilder verantwortlich zeichnet. Dem Buch ist eine CD beigegeben, auf der Loriot im gewohnt trocken-humoristischen Tonfall zunächst die handelnden Personen vorstellt und diese mit den dazu gehörigen Instrumenten in Zusammenhang stellt. Das Buch ist zu empfehlen, zumal weder das vom Komponisten herausgekehrte solidarische Verhalten noch das kollektive Handeln zu sehr in den Vordergrund gestellt wird. Mir persönlich fehlt der pädagogische Standardsatz des Großvaters, der uns als Kinder so schön schauern ließ: "Wenn nun aber der Wolf kommt, was dann??!", den Loriot unter den Tisch fallen ließ. *bn* Beate Hennenberg

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Personen: Prokofieff, Serge