Ein Schlüssel mit der Nummer 17 ist das wiederkehrende Motiv in dem ersten Buch mit dem Serienhelden Tom Babylon. Der Thriller nimmt sich viel Zeit für die Dunkelstellen in seiner Kindheitsbiographie, die Suche nach der verschwundenen/verstorbenen Schwester wird mit dicken Pinselstrichen gezeichnet, auch sonst nützt der Autor die klassischen Kniffe des Genres mit der Ungeschicklichkeit eines Anfängers. Den Charakteren fehlt jeglicher Ansporn sich beliebt zu machen beim Leser, sie bleiben auf Distanz und sperren sich gegen den Wunsch nach Identifikation, und das macht sie dann eigentlich wieder sympathisch. Der Plot ist ein überkonstruierter Rachefeldzug der geschraubteren Art, aber zumindest bleiben einige Fragen offen - Material für die nächsten Bände. Bis auf eine gekreuzigte Bischöfin hält sich das deskriptive Zelebrieren von Gewalt in Grenzen, was ich ja auch wieder als angenehm empfand. Damit es sich nicht nur auf ein genreübliches Geballer reduziert, wird auch die DDR-Vergangenheit entstaubt - wohl eher fantasymäßig geflunkert als journalistisch recherchiert.

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Personen: Raabe, Marc (Verfasser)

Interessenkreis: Thriller