Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Fritz Popp; Ein naiver Architekt sucht und findet die Herausforderung auf der Baustelle von Größenwahn, Politik und Terrorismus. (DR) Dass Gesundheit allein auch nicht alles ist, sondern eine Portion Glück zu einem gelingenden Leben gehört, das bestätigt dieser Text. Der Mann, der sich rühmen kann, nie krank gewesen zu sein, ist Samarendra Ambani, kurz: Sam, ein junger Schweizer Architekt mit indischem Vater, Schweizer Mutter und einer schwerkranken Schwester. Um als Architekt international Karriere zu machen und seiner Schwester eine teure Behandlung in den USA zu ermöglichen, fordert er sein Glück mehrfach heraus. Als angeblicher Finalist eines Wettbewerbes für ein neues Opernhaus in Bagdad, den ein reicher Exiliraker ausgeschrieben haben soll, gerät er in ein für ihn undurchsichtiges Machtspiel und wird als Spion gefangengesetzt und gefoltert. Mithilfe der Schweizer Botschaft gelingt seine Freilassung. Dass seine Nase durch die unwürdige Behandlung in der Haft verunstaltet ist, scheint ihn seltsamerweise am meisten zu stören. Mit seiner durch das Bagdad-Abenteuer erworbenen Attraktivität für seine Bekannten kann er wenig anfangen. Seine eher antiseptische Beziehung zu seiner Freundin erfährt durch die Foltererfahrungen eine neuartige sexuelle Ausprägung in Form der Unterwerfung. Als sich die Gelegenheit bietet, in Dubai für den Emir eine riesige Bibliothek samt Bunker zu bauen, lässt sich Sam nicht davon abhalten, selbst nach Dubai zu fahren. Und wiederum gerät er in die Fänge einer seltsamen Justiz und Verschwörungsmaschinerie. Mehr sei nicht verraten. Der Autor erzählt wie immer souverän, mit Ironie und Witz und drastischen Details die Geschichte eines naiven Architekten, der am großen Kuchen mitnaschen möchte und zum Spielball wird. - Ein Lesevergnügen mit gruselig-realistischen Wirklichkeitsdetails.

---

Rezension

---

Personen: Grünberg, Arnon Kersten, Rainer