Für eine Unternehmerfamilie am Rand des Ruhrgebiets beginnt in der Adenauerzeit der Aufstieg. Dann trifft ein Schicksalsschlag die Familie: Die Mutter stirbt jung an Leukämie. Der Vater muss nun allein mit seiner Trauer fertig werden und für die beiden Töchter sorgen.
Als Suse 10 Monate alt ist, stirbt ihre Mutter Inga an Leukämie. Während ihr Vater Wilhelm, ein erfolgreicher Unternehmer, die ältere Schwester Asta zu sich nimmt, wächst Suse bis zur Einschulung bei ihren Großeltern mütterlicherseits auf. Dort fühlt sie sich geborgen, doch mit dem Umzug zum Vater kommt der Bruch: Wilhelm lässt es zwar materiell an nichts fehlen, überlässt Suse aber überwiegend sich selbst und geht seinen eigenen Interessen nach. Von Gleichaltrigen erfährt Suse v.a. Ablehnung, auch Asta meidet ihre Schwester. Erst nach Jahren nähern sie sich an - doch da hat der Verfall der einst angesehenen Familie längst begonnen. Wilhelm konnte Ingas frühen Tod nie wirklich überwinden, Alkohol, Tabletten und wechselnde Beziehungen zu jüngeren Männern spielen eine immer größere Rolle, die Firma geht bankrott. Mit viel Zeitkolorit erzählt E. Sichelschmidt (vgl. zuletzt "Die Ruhe weg", ID-A 18/17) eine Familiengeschichte von der Adenauerzeit bis in die 1980er-Jahre, angesiedelt am Rand des Ruhrgebiets. Spannend, tragisch und doch immer wieder amüsant - sehr gerne Bibliotheken jeder Größe empfohlen!
Freigegeben ab 16 Jahren.
Personen: Sichelschmidt, Eva
Sichelschmidt, Eva:
Bis wieder einer weint : Roman / Eva Sichelschmidt. - Originalausgabe. - Hamburg : Rowohlt Hundert Augen, 2020. - 475 Seiten ; 21 cm
ISBN 978-3-498-06293-4
R 11 - Signatur: R 11 Sic - Belletristik Erw.