Tiefschürfende, sehr persönliche und anregende Gedanken eines ehemaligen anglikanischen Bischofs über das Rätsel des Daseins.
Rezension
Ziel dieser Schrift ist es, dem Sinn des Lebens nachzuspüren. Dabei zieht der 74-jährige Autor, ein pensionierter Bischof und Primus der Scottish Episcopal Church, seine ganze Lebenserfahrung heran, die er mit den Werkauszügen verschiedenster Schriftsteller, Philosophen oder Denker untermauert. Als Zielgruppe will er all jene ansprechen, welche sich für die verschiedensten Formen der Spiritualität interessieren, ohne dass sie einen Bezug zu einer Religion oder einen Gott suchen. Die ersten drei Kapitel behandeln demnach philosophische, psychologische und ethische Elemente der menschlichen Spiritualität und sind nur zu verstehen, wenn man sich sehr viel Zeit beim Lesen und Nachdenken nimmt. Der vierte Abschnitt, "Weggehen", befasst sich mit dem Ende des menschlichen Lebens. Mit treffenden Worten und Zitaten schildert der Autor seine ganz persönliche Sicht der "Abreise", die in dem wunderbaren Satz endet: "Deshalb sollten wir den flüchtigen Tag voller Leidenschaft durchleben und uns mit Anmut verabschieden, wenn die Nacht kommt".
Diese Lektüre ist nicht einfach zu bewältigen, da sie Engagement und Muße verlangt. Trotzdem lohnt sie sich. (Wer eher greifbarere Gedanken zum Sinn des Lebens braucht, der ziehe die Schriften eines Anselm Grün oder Elmar Gruber vor.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Holloway, Richard
Holloway, Richard:
Die Dunkelheit zwischen den Sternen : Die Suche des Menschen nach dem Sinn des Lebens / Richard Holloway. Aus d. Engl. von Sebastian Vogel. - München : Manhattan, 2007. - 186 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-442-54629-9 geb. : EUR 17.95
Ethik, Lebensgestaltung - Buch